Die Orden der Session 2016 / 2017

 

Diese Session ist für den 1. WKV eine Jubiläumssession. Wir feiern unser 8 x 11 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde der nachstehend gezeigte Sonderorden zusätzlich zum Sessionsorden aufgelegt.

Sonderorden 8 x 11 Jahre 1. WKV 1928

 

 

 

 

Außerdem kann der Senat des 1. WKV stolz auf 11 Jahre erfolgreiche Unterstützung bei der Pflege des Brauchtums Karneval zurück schauen.

 

 

 

Senatsorden

 

 

 

Der Sessionsorden der Session 2016 / 2017

 

Über unser Heimatlied, die Würselener Bänkelsänger und Friedel Schwartz; der Trilogie letzter Teil

 

In den letzten beiden Jahren durfte ich an dieser Stelle bereits die beiden ersten Exemplare unserer Ordenstrilogie vorstellen, die unserem Heimatlied, dem unvergessenen Friedel Schwartz und den Würselener Bänkelsängern gewidmet ist.

 

Das Konterfei des 1923 in Würselen geborenen Heimatdichters und Sängers Friedel Schwartz ziert unseren diesjährigen Sessionsorden oben links. Im Jahr 2011 erfuhr sein wunderbares Heimatlied noch einmal eine Renaissance, als die Familie Schwartz die Rechte daran an den 1. WKV abgetreten hatte.

 

Schon seit 1986, dem Gründungsjahr der „Würselener Bänkelsänger“, die aus Theo Kogel, Heppi Kreutz und Franz-Josef Esser bestanden, war kein Auftritt dieses Trios perfekt, wenn es nicht zum Abschluss das Heimatlied gesungen hatte.

 

Um Wiederholungen zu vermeiden, darf ich an dieser Stelle auf die Texte der beiden letzten Jahre verweisen, in denen ausführlich auf den unvergessenen Friedel Schwartz und die Bänkelsänger Theo Kogel und Heppi Kreutz eingegangen wird.

 

Dem Dritten im Bunde, nämlich Franz-Jupp Esser, der leider schon 2014 verstarb, ist der diesjährige Orden gewidmet.

 

Franz-Josef Esser wurde am 12. Juni 1930 in Würselen geboren, wo er 1945 bei der Stadtverwaltung zunächst eine Verwaltungslehre absolvierte. Hernach war er lange Jahre unternehmerisch tätig und arbeitete seit 1975 als Prokurist bei der Busunternehmung Rosenbaum, der er bis zu seinem viel zu frühen Tod immer noch als Berater zur Seite stand.

 

Selbst als er seinen Wohnsitz schon längst nach Bonn verlegt hatte, war er einmal in der Woche in seiner Heimatstadt Würselen, nicht zuletzt auch, um den Kirchturm von St. Sebastian sehen zu können.

 

Franz-Josef Esser war ein Mann des Ehrenamtes, er engagierte sich für das Würselener Brauchtum, den Sport und eben - vor allen Dingen - den Karneval.

 

Als Mitglied des 1. WKV leitete er seit 1965 zweieinhalb Jahrzehnte lang als Sitzungspräsident die Galasitzungen des 1.Würselener Karnevalsvereins.

 

Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied und 1990 zum Ehrenpräsident des Vereins ernannt. Im Jahr 2007 schlug der WKV ihn für die Verleihung des Ehrentellers der Stadt Würselen vor, zuvor hatte er bereits die Ehrenmedaille erhalten.

 

Den karnevalistischen Ruhestand konnte er nicht wirklich ertragen, und so gründete er zusammen mit seinen Freunden Theo Kogel und Heppi Kreutz im Jahr 1986 die „Bänkelsänger“, welche sich aufs Panier geschrieben hatten, den traditionellen Bütten-Karneval und die damit verbundenen Auftritte und Lieder wieder mehr ins Sitzungsgeschehen einzubinden. Als hätten alle nur darauf gewartet, war der Erfolg des Trios von Anfang an so überwältigend, dass in Würselen keine Veranstaltung des WKV oder der Konsulen ohne die Bänkelsänger mehr vorstellbar war. Wer erinnert sich nicht an die wunderbaren Interpretationen des „Mädchen(s), schwarz wie Schlamm“, des Inselliedes und vor allen Dingen, jeweils zum Ende des Auftritts, unseres wunderschönen Heimatliedes?

 

Franz-Josef und seinen Mitsängern gebührt unser ausdrücklicher Respekt. Umrahmt von seinen Freunden finden wir sein Porträt in unserem diesjährigen Orden oben rechts.

Zentrales Motiv des Sessionsordens ist das Haus in der Würselener Lehnstraße 27, dem ehemaligen privaten Stadthaus der Ziegeleibesitzer Familie Rahser.

 

Denn es ist ja tatsächlich so, dass in Würselen bereits seit hunderten von Jahren „Läehm jebrannt“ wurde, wie es auch im Heimatlied von Friedel Schwartz besungen wird.

 

Die wohl noch bekannteste Ziegelei war die der Familie Rahser, die ihren Standort am Kaninsberg hatte, da, wo in den sehr späten 60er Jahren ein Neubaugebiet entstand, das noch heute „Rahser-Gelände“ genannt wird.

 

60 Jahre lang wurde dort oben an der Oppener Straße nämlich jener Lehm gebrannt, aus dem die Ziegelsteine geformt wurden, mit denen so manches Gebäude hier in Würselen errichtet wurde. Aber ich greife vor…

 

Man schrieb Jahr 1900, als Carl Rahser nach Würselen kam, er hatte zuvor in Viersen das Handwerk des Ziegelbrenners gelernt, sein Vater, ein Mühlenbesitzer und Landwirt, hatte sich schon vor der Jahrhundertwende mit dem Brennen von Lehm professionell beschäftigt.

 

Während damals noch zumeist das holländische Verfahren des Feldbrannts eingesetzt wurde, war Carl Rahser schon mit der Produktion von Ziegelsteinen im Ofenbranntverfahren vertraut.

 

Hier in Würselen baute er bereits als 28jähriger Mann einen Ringofen und begann hernach mit der massenhaften Produktion von Ziegelsteinen.

 

Carl Rahser verstarb 1951 im Alter von knapp 80 Jahren; bis zu seinem Tod leitete er das Unternehmen als Geschäftsführer und Mitinhaber.

 

Im Krieg wurde die Ziegelei nahezu vollständig zerstört, aber nach 1945 bauten Rahser und seine Mitarbeiter das Unternehmen wieder auf, denn es gab ja großen Bedarf an Baumaterialien.

 

Im Jahr 1960 wurde das ausgedehnte Ziegeleigelände jedoch an die Stadt Würselen verkauft, um es neuen Zwecken zuzuführen.

 

Das Ehepaar Rahser wohnte allerdings seit dem Anfang des letzten Jahrhunderts privat schon im Herzen von Würselen, nämlich in der Lehnstraße. Dort hatten sie sich ein für zwei Personen recht großzügiges Stadthaus errichtet, das über einen großen Garten verfügte. Das Haus wurde im Krieg stark beschädigt, nach dem Zusammenbruch aber wieder aufgebaut.

 

Nachdem im Mai 1961 die Ziegelwerke Würselen abgerissen worden waren, und auch der den Kaninsberg überragende Schornstein in sich zusammenfiel, blieb nur noch das Haus Lehnstraße als letzter Zeuge der Würselener Ziegelproduktion.

 

In den späten 1960er Jahren erwarben meine Eltern dann das Haus, sodass es zu meinem Elternhaus wurde.

 

Ich durfte dort eine sehr glückliche Kindheit verbringen und hänge noch heute emotional sehr an dem Gebäude, manchmal glaube ich, die einzelnen Steine kennen mich mit Namen.

 

All dies ist Heimat, meine Freunde! Heimat ist die Gegend, die wir lieben, die Geschichte und die Geschichten, die wir damit verbinden und die uns prägen, die Menschen, die uns - manchmal nur ein Stück weit - begleiten, unsere Familien und das Gefühl der Geborgenheit.

 

Und Heimat ist die Zukunft, unsere Nachkommen, denen wir vielleicht einen kleinen Teil unserer Werte vermitteln dürfen.

 

…“kenns du ming Stadt, die lang vör os der Wormsald wod jenannt?“

 

Würselen, im Oktober 2017

 

Hannes Arnolds

 

 

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