Der Orden der Session 2001 /2002
Motivorden des 1. Würselener Karnevalsverein 1928
Erwähnungen von Würselen in den schriftlichen Quellen des Mittelalters sind eher selten. Umso bedeutender für die Ortsgeschichte von Würselen sind zwei Urkunden vom 2.September 1214 die in Würselen („apud Würselen“) ausgestellt wurden und beide Maastricht betreffen.
Dem Stauferkönig und späteren Kaiser Friedrich II., Enkel des Kaisers Friedrich I. Barbarossa , fehlte nach der militärischen Niederlage seines Widersachers im deutschen Thronstreit, des Welfen Otto IV. in der Schlacht bei Bovovines (in der Nähe von Lille) am 27. Juli 1214, noch die Krönung in Aachen in der traditionellen Form, nachdem er vorher lediglich in Frankfurt gewählt und in Mainz gekrönt worden war. Am 23. August 1214 versuchte er mit großem Gefolge zum erstenmal in Aachen einzuziehen, jedoch die Aachener, die auf den Welfen Otto IV. gesetzt hatten und diesem im Mai 1214 seine Hochzeit mit Maria, Tochter des Herzogs von Brabant , ausgerichtet hatten, verschlossen vor ihm die Stadttore.
Friedrich II. schlug deshalb sein Lager bei Würselen auf, wo die beiden Urkunden am 2.september 1214 ausgefertigt wurden.
Es dauerte immerhin noch bis zum 28. Juli 1215 bis der Erzbischof von Mainz als päpstlicher Legat ihm, 21 Jahre alt, auf dem Throne Karls des Großen die silberne Krone Deutschlands auf das Haupt setzte und er Zepter und Schwert des Königtums in seinen Händen hielt. Damit war die Voraussetzung für die Kaiserkrönung durch den Papst in Rom (1220) gegeben.
Friedrich II. war ein außergewöhnlicher Herrscher. Sein Großvater erhielt den Beinamen „Herrscher der Welt“, er wird nach einer sehr schweren Kindheit zum „Staunen der Welt“, sein Hof zum Zentrum mittelalterlicher Kultur. Ohne Rücksicht gegen sich selbst und wie gegen andere gibt er viel Anlaß zur Bewunderung wie zum Ärgernis.
Die Aussage, dass Friedrich II. wohl der bedeutendste Mensch gewesen ist, der nachweisbar einmal in Würselen verweilte, dürfte gerechtfertigt sein.
Der Orden zeigt das Wachssiegel Friedrich II. (verwendet 1212 – 1220) sowie Darstellungen nach zeitgenössischen Vorlagen aus dem Ritterleben.
Josef Amberg
Wer sich über das Leben Friedrich II. informieren will, findet eine Vielzahl von Veröffentlichungen. Mir hat besonders das Buch von Georgina Masson, Das Staunen der Welt, Friedrich II, von Hohenstauffen, DVA Stuttgart 1989 gefallen.