Der Orden der Session 1990 /1991
Der Sessionsorden des 1. Würselener Karnevalsverein 1928 für 1990/1991 hat einen Teilaspekt der Würselener Wirtschaftsgeschichte zum Thema:
Eisenbahnen in Würselen
Die Entwicklung der Wirtschaft hin zur Massenproduktion im vergangenen Jahrhundert schuf das Problem des Absatzes in einem ständig wachsenden Raum. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gab es nur den Wasserweg für Großtarnsporte, das Fehlen dieser Möglichkeit benachteiligte unseren Raum. Transporte erfolgten mit Pferdegespannen über schlechte Straßen.
Die „Rheinische Eisenbahn“ verband als siebte deutsche Linie am 1.9.1841 den Aachener Raum durch die Strecke Köln-Aachen mit dem Rhein und Belgien. 1851 folgte mit der Aachen-Düsseldorfer-Eisenbahn eine weitere Fernverbindung.
In der Folgezeit erwies sich das Fehlen einer Eisenbahnverbindung im Würselener Raum als folgenschwerer Standort-Nachteil für die Entwicklung einer Industrie. Viel zu spät – 1875 – erfolgte durch die „Aachener Industriebahn“ der Anschluß von Würselen an das Schienennetz der Eisenbahnen durch die Strecken Aachen/Nord nach Hoengen (Mariagrube) und Stolberg nach Grube Gouley.
Der (Haupt-) Bahnhof Würselen entstand am Kreuzungspunkt der Strecken Aachen-Mariagrube und Stolberg-Gouley. Nach Zerstörung im 2. Weltkrieg errichtete man ein eher schmuckloses Zweckgebäude, das heute eine Jugendbegegnungsstätte aufnimmt.
Die Eisenbahnstrecke Würselen-Kohlscheid wurde 1892 durch den 1888 fertiggestellten 3-bogigen Viadukt an Teuterhof ermöglicht. Dieses Bauwerk ist 1967 gesprengt worden.
In Würselen bestanden im Verlaufe der Eisenbahngeschichte folgend Bahnhöfe bzw. Haltepunkte:
Würselen
Würselen/Nord (Morsbach)
Kaisersruh
Euchen
Weiden
Die Einzelstrecken wurden stillgelegt:
1. November 1965 Kohlscheid- Würselen
1. September 1980 Haaren-Würselen/Nord
31. Dezember 1983 Würselen/Nord-Mariagrube
18. August 1986 Würselen-Würselen/Nord
und Würselen-Mariagrube
Josef Amberg
Quelle: Meyer, 150 Jahre Eisenbahnen im Rheinland, Köln 1989