Der Orden der Session 1988 /1989

Kreisfeuerwehr

 

Der Erste Würselener Karnevalsverein 1928 zeigt auf seinem Sessionsorden für 1988/1989 ein jetzt 65 Jahre altes, markantes Gebäude an der Oppener Straße, allen Würselener bekannt unter der Bezeichnung:

       Kreisfeuerwehr

Der erste über den Landkreis Aachen nachzuweisende organisierte Feuerschutz aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bestand in den Freiwilligen Feuerwehren, die vielfach aus Turnvereinen entstanden, sich im Dienste für den Nächsten zum Schutze vor der zerstörenden Kraft des Feuers stellten. Ein stark ausgeprägtes Kameradschaftsgefühl und eine beim Einsatz dringend notwendige straffe Ordnung vereinigte Menschen aller Bevölkerungskreise im Ziel der tätigen Hilfsbereitschaft.

Die fortschreitende Industrialisierung und die damit verbundene Erhöhung der Brandgefahr bei Großobjekten überforderte die Möglichkeiten der einzelnen Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. Die Inanspruchnahme der Berufsfeuerwehr der Stadt Aachen stellte nur eine Zwischenlösung dar. Deshalb schlossen sich die Wehren im Landkreis Aachen 1911 zum Kreisfeuerwehrverband zusammen, um eine Vereinheitlichung des zeitgemäßen Ausbaus des Feuerlösch- und Rettungswesens zu erreichen. Nach der kriegsbedingten Unterbrechung der Entwicklung kam es 1922/23 zur Bildung der Kreisberufsfeuerwehr, die mit modernster Ausrüstung versehen, zunächst ihren Standort im Kreishaus Aachen, Zollernstraße bezog. Trotz einer vorbildlichen eigenen Fernsprecheinrichtung zu den kleinsten Orten des Kreises erwies sich die Randlage der Feuerwache durch die zum Teil großen Entfernungen als sehr hinderlich. Der Wunsch nach einer Zentrallage für die Berufsfeuerwehr des Landkreises Aachen wurde immer stärker.

Bei der Suche nach einem geeigneten Bauplatz für die >>Kaserne<< der Berufsfeuerwehr des Landkreises Aachen fiel die Wahl auf das Gelände an der Würselener Oppener Straße, wobei folgende Gründe für die Entscheidung ausschlaggebend waren:

  1. die zentrale Lage, die die Erreichung fast aller Ortschaften des Landkreises in gleich kurzer Zeit ermöglichte
  2. die beherrschende Höhenlage zur Beobachtung, die noch durch einen 19 m hohen Steigerturm verbessert wurde
  3. das von diesem Platz aus bestehende Gefälle nach allen Stellen, welches für das schnelle Anfahren des Löschwagens von großer Bedeutung war (!).

Wahrscheinlich sind es die gleichen Gründe gewesen, die zum Ankauf des Grundstückes durch den Landkreis Aachen im Jahre 1900 führten. Am 11. April 1900 beschloß der Kreistag >> den Ankauf eines Grundstückes an der Stolberg-Würselener Provinzialstraße in Oppen zur Errichtung eines Gebäudes zwecks Unterstellung der Dampfwalze<<. Bis nach dem 2. Weltkrieg blieb der Standort mehrerer Dampfwalzen mit der auch hier angesiedelten Straßenmeisterei bestehen.

Im Oktober 1923 wurde mit dem Bau des Gebäudes für die Kreisfeuerwehr nach den Plänen des Kreisbaurates van Kann begonnen. Die feierliche Einweihung erfolgte am 26. Juli 1925. Mit 26 m Straßenfront und zwei großen Steinfiguren (Wehrmann und helfende Caritas des Bildhauers Fritz Neumann) war das Gebäude und der gegenüberliegende Wohnhof der Wehrleute jedem Würselener, der die am Feuerwehrkomplex vorbeiführende Straßenbahnlinie 21 benutze, ein Begriff.

Die Frontlage im Oktober/November 1944 verursachte Zerstörungen der gesamten Anlage bis zu 80%. Nach dem Wiederaufbau diente das Feuerwehrhaus weiterhin der Kreisfeuerwehr bis zu deren Auflösung im Jahre 1972. Heute wird das Feuerwehrhaus genutzt als Feuer- und Rettungswache der Stadt Würselen und beherbergt auch den Löschzug Würselen-Mitte der freiwilligen Feuerwehr.

 

Josef Amberg

 

 

Quelle: Festschrift zur Einweihung der Feuerwehrkaserne der Berufsfeuerwehr des Landkreises Aachen, 1925

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